
"Iss ja ganz schön, aber meiner Meinung nach muss da mehr Sex in den Blog", meinte kürzlich eine Freundin, die ihren Urlaub lieber am Strand verbringt als in den Bergen. Unter diesem Blickwinkel hatte ich die Sache noch nicht betrachtet. Zwar surfe ich gelegentlich durch Bergsport-Seiten, um zu sehen, wie Andere über ihre Erlebnisse berichten - zum Beispiel:
http://www.saloon12yrd.de/reiseberichte/2003/korsika/index.html http://www.uherzog.de/korsika/gr20_tour.htm http://www.klaus-schwenk.de/korsika/gr20.htm http://www.pervan.de/reiseberichte/Reise*Trans_Korsika_GR_20*524 http://travel-mel.blogspot.com/
Doch dass es in der Regel auf all diesen Seiten relativ wenig Sex gibt, ist mir noch nie unangenehm aufgefallen. Liegt eigentlich auch in der Natur der Sache, denn auf so einer Tour schwitzt man tagsüber unglaublich, hat abends stinkige Socken und so ziemlich die intimsten Momente sind die, in denen man Blasenpflaster austauscht.
Aber die Webgemeinde ist an Sex natürlich immer interessiert. Das muss ich schon einsehen. Also füge ich mich dem Unvermeidlichen und peppe die Sache etwas auf.
Es war auf der Refuge de Cappanelle. Dort gibt es ein Restaurant mit schöner Terasse, von der aus es einen wunderschönen Blick bis zum Meer gibt. Nach den Anstrengungen des Tages begab ich mich dem Panorama wegen und mit dem Fotoapperat bewaffnet auf diese Terasse. Leider war es etwas diesig und ich fand nicht sofort die passenden Motive. Und dann irritierte mich etwas am unteren Bildrand. Unterhalb der Terasse waren einige Autos geparkt. So auch ein silberfarbener Kleinbus, der als Wohnmobil ausgebaut war. Alle Türen standen offen. Ganz offensichtlich herrschte Siesta. An der Seitentür döste die Mutter, hinten drinnen schliefen der Vater und ein kleines Töchterlein. Nur der etwa 16-jährige Sohn war auf dem Beifahrersitz aktiv: in der einen Hand hielt er ein Buch und mit der anderen rubbelte er kräftig an sich rum. Scheinbar wähnte er sich auf der dem Berg zugewandten Seite des Autos sicher und hatte die Aussichtsterasse direkt über ihm gar nicht bemerkt. Vielleicht war "es" ihm aber auch so dringend, dass sie ihn nicht störte, denn selbst die Nähe der Mutter wirkte auf ihn nicht mässigend. Also, Jungs: Ich kann Euch ja verstehen, aber akzeptiert bitte auch, dass es Leute gibt, die an einem solchen Ort wirklich nur den Ausblick ins Tal geniessen wollen und die Ihr mit solcherlei Aktivitäten in peinliche Situationen stürzt! Ich jedenfalls fühlte mich genötigt, den Ort umgehend zu verlassen - nicht jedoch, ohne ein Foto geschossen zu haben. Und zur Strafe für den Bengel wird das jetzt im Blog veröffentlicht (und damit genug Sex fürs erste)!
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