28 August 2013

Am Strand

Strände in Großstadtnähe sind ist oft so eine Sache - abgesehen vielleicht von der Copacabana. Durch das Gewitter am Vormittag war der Tag so etwas angebrochen. Und so beschlossen wir, nachmittags einfach an den Strand zu gehen. In Split bieten sich dafür mehrere Möglichkeiten. Wir wählten die Strände an der Marjan-Halbinsel, in der Nähe unseres Apartments - und wurden nicht enttäuscht!
Der Strand Jezinak - mit verschiedenen Badebuchten, Wasserball-Stadion und einigen Einrichtungen wie Duschen und Strandbars - ist vor allem bei Einheimischen beliebt.
Wer vom Yachthafen aus entlang der Küstenstraße weiter westwärts entlang der Marjan-Halbinsel (siehe Karte) fährt, sieht nach etwa einem Kilometer links einen kleinen Park und einen weiteren kleinen Hafen. Westlich davon schließen sich eine Reihe kleinerer Buchten mit Bademöglichkeit an, die gern von Einheimischen genutzt werden. Es gibt Duschen, aber nur wenige Toiletten. Alte Frauen haben ein Pfandflaschenregime entwickelt, das für uns nicht ganz durchschaubar war. Zum Teil fragten sie die Leute nach noch halbvollen Flaschen - oder wollten zumindest das Etikett. Dann wieder verteilten sie neu mit Wasser aufgefüllte Flaschen an Badegäste, mit denen diese sich abduschten...
Am späteren Nachmittag füllte sich der meist schmale und kieselige Strand mit Familien, Teenies, Tauchern und Posern. Wenige Touris wie wir waren darunter. Das Wasser ist klar und sauber. Es gibt einige Strandbars und Buden, an denen es aber meist nur Getränke gibt. Lustig zu beobachten ist dagegen das Leben darum herum.
Wir saßen schon eine Weile, als plötzlich einige Kanus auftauchten. Die kleine Armada wurde angeführt von einem schon etwas angegrauten Beachboy, der unverdrossen immer noch seine langen Haare trug, in denen cool eine Sonnenbrille steckte. Vermutlich war er als Surfer nicht mehr ganz auf Höhe der Zeit und musste nun den Paddel-Übungsleiter geben. Gewitzt paddelte er über die Bojenabsperrung der Bucht und steuerte auf den schmalen Strand zu. Sein Gefolge tat es ihm gleich. Das erste Boot kam haarscharf neben einem ausgebreiteten Handtuch eines Badegastes zum Stehen. Ein anderer Gast konnte mitsamt seinem Handtuch gerade noch rechtzeitig flüchten, bevor das zweite Boot seinen Platz einnahm. Der coole Guide half seinen Leuten leicht genervt beim Aussteigen und verschwand dann in der Bar. Während die total fertigen Touristen unsicheren Schritts das Ufer erreichten, ihre wunden oder vom Sonnenbrand geröteten Hautstellen eincremten, stolzierte der Führer mit einer lecker duftenden Kaffeetasse aus der Bar heraus und setzte sich lässig an sein Boot. Ach, wie schön kann ein Sporturlaub sein...
 
Nette Strandbar, innen mit Ledersesseln, draußen mit bestem Überblick über den Strand
 

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