24 August 2011

Hinunter in die Ötztaler Skihölle, Hölle, Hölle



Aus Durchs Rettenbachtal


Die heutige Etappe des Alpen-Fernwanderwegs E5 führt uns von der Braunschweiger Hütte über das Rettenbachjöchl und durch das Rettenbachtal hinunter nach Sölden, der legendären Skihölle im Ötztal.
Nur gut 200 Meter Aufstieg sind zu schaffen, dann geht es fast nur noch hinab, von fast 3000 Metern auf weniger als 1500 Meter. Bis zum Jöchl genießen wir den Blick auf die Gletscher. Oben erwartet uns dann Liftstationen und Baumaschinen. Obwohl ich begeisterter Alpin-Skifahrer bin, muss ich zugeben, dass Gletscherskigebiete im Sommer nicht besonders hübsch sind. Hierbei macht Sölden keine Ausnahme. Man klettert über Gullideckel, nicht mehr gebrauchte Stahlteile von Liften liegen am Weg und Helikopter transportieren Baumaterial. Im September 2005 war so ein Helikopter in die Gondelbahn auf die Schwarze Schneid geflogen. Neun Personen kamen dabei ums Leben, darunter sechs Kinder. Für die Opfer wurde später eine kleine Gedenkecke in der Skigebiets-Kapelle eingerichtet.
Unterhalb des Gletscher-Skigebiets wird die Landschaft wieder etwas unberührter, auch wenn der Weg in der Nähe der Straße verläuft. Dann wechselt er auf die andere Seite des Flusses. Über eine breite Geröllpiste geht es hinab. Plötzlich rumpelt es: Vom Hang stürzt eine Geröll-Lawine hinab. Etwas weiter schaut uns ein Murmeltier neugierig an.
Etwas unterhalb der Baumgrenze zweigt der E5 nach Süden in Richtung Zwieselstein ab. Dies ist vielleicht die schönste Strecke, denn es geht durch schönen Wald und immer wieder bieten sich Blicke hinab ins Ötztal. In der Nähe einiger Almen wird die Markierung des Wegs allerdings schlecht. Stattdessen findet der Wanderer überall Schilder, die ihn in irgendwelche Gasthäuser oder Übernachtungsquartiere locken wollen. Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt...
Auc hwir kehren am Ende in eine dieser Restaurants ein und nehmen - da ein Gewitter droht - von dort anshcließend ein recht teures Linien-Taxi (7 Euro pro Person, einer sitzt auf einem Notsitz) hinunter nach Zwieselstein, wo wir in der DAV-Talhütte übernachten.

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