03 August 2006

Das Ende unserer Tour

Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Als wir an der Hütte zusammenpacken, drücken die Wolken bereits von Westen über die Berge. Erfahrungsgemäß dauert es dann 1 bis 2 Stunden, bis das Unwetter da ist. Die alpine Variante des GR 20, die oben an den Türmen der Bavella vorbeiführt, ist bei diesem Wetter leider nicht zu empfehlen. Bei guten Bedingungen hingegen lohnt es sich in jedem Fall. Zwar ist ein Auf- und Abstieg damit verbunden, doch die Aussicht ist fantastisch. Der Normalweg hingegen zieht sich scheinbar endlos auf nahezu gleicher Höhe um den Berg und ist dadurch auf Dauer etwas eintönig.
Wir verzichten also auf die alpine Variante. Eine gute Entscheidung, denn bald beginnt es zu regnen. Der starke Wind bläst die Wolken allerdings immer wieder fort und so wechseln sich Regen und sonnige Abschnitte ab. Es gibt wunderbare Regenbögen. Je näher wir dem Col de Bavella kommen, um so stärker wird der Wind.
Im letzten Abschnitt, beim Aufstieg im Wald, sehen wir immer wieder besorgt hinauf zu den Bäumen. Wenn so ein dicker Ast - oder gar ein ganzer Baum - auf einen stürzt, ist der Tag echt gelaufen.
Am Col fegen die Wolken über die Straße. Halbnackte Menschen, die mit ihren Mietwagen von der Küste aus hochgefahren sind, huschen fröstelnd über den Parkplatz oder kurbeln eilig die Scheiben ihrer Autos hoch. Gerd und die Jungs warten bereits im Bus auf uns. Ihre Klettertour haben sie wegen des Wetters abgebrochen.
Als wir endlich im VW-Bus sitzen und beratschlagen, was wir tun, schüttelt der Wind den Bus kräftig durch. Eigentlich haben wir keine große Lust, bei dem Wetter weiter zu wandern. Wir sind nass, ein Zelt ist kaputt und die Kletterer haben bereits einen schönen Zeltplatz in Zonza ausfindig gemacht. Außerdem könnten wir morgen bereits in aller Frühe in Richtung Bastia aufbrechen - und dort noch einen halben Strandtag geniessen.
So endet unsere Tour also am Col de Bavella.

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