24 April 2015

Zwischen "Lusitania" und "Bismarck" durch

Heute Nachmittag bin ich nach Tegel gefahren und in einen Swiss-Airbus nach Zürich gestiegen. Die Umsteigezeit dort war knapp bemessen, aber das eidgenössische Flugwesen tickte so exakt wie ein Schweizer Uhrwerk. Ach, und der Service erst: Kein Vergleich mit den kargen Annehmlichkeiten bei United Airlines, die ich letztes Jahr auf dem Flug nach Detroit eher ertragen als genossen habe. Das war bei Swiss heute eine ganz andere Nummer. Es gab Wein, einigermaßen gutes Essen, genügend Wasser und zwischendurch auch mal Snacks, Apfelstrudel oder „Schoki“, wie die Stewardessen zu sagen pflegten. Sehr begeistert war ich auch von dem Musikprogramm. Darin entdeckte ich James Blunt und Adam Cohen, Musikern, die ich sonst ganz gern habe, aber nicht besonders oft höre – außer im Radio. Musik hören über den Wolken ist immer etwas Besonderes – so wie Wein trinken. Der schmeckt in der trockenen Luft und unter dem verringerten Luftdruck anders als am Boden. So ähnlich ist das mit der Musik auch. Kann natürlich auch sein, dass der Wein irgendwann den größeren Einfluss auf die Rezeptionserfahrung hat als die dünne Luft...
Trotzdem ist es gut, dass Swiss so ein aufwendiges Entertainmentprogramm an Bord hat. Auch wenn dieses bereits einmal für den Absturz einer Swissair-Maschine vor Halifax verantwortlich war. Ein Kurzschluss in der Anlage hatte zu einem Brand im Cockpit geführt.
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich allerdings, dass in dem Fluginformationssystem unserer Maschine auch die Standorte bekannter Wracks einprogrammiert waren. So war beispielsweise zu erfahren, dass wir nahezu über die letzte Ruhestätte der „Lusitania“ flogen, während wir die „Bismarck“ ein ganzes Stück links liegen ließen. Vielleicht sollte man dieses Schweizer Fluginformationssystem einmal genauer auswerten. Möglicherweise ist auch die Absturzstelle von MH 370 eingetragen...

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