14 Dezember 2009

Es lebe der Individualismus!

Aus Anlass des Klimagipfels und aus Solidarität mit den bedrohten Treibhausgasen sind wir heute wieder einmal geflogen.
Mit an Bord war ein Vertreter jener Generation, um die es bei der Klimadebatte unter anderem angeblich geht (Was - um es voraus zu schicken - die Sache nicht einfacher macht): Ein etwa anderthalbjähriger Dreikäsehoch, der seiner antiautoritär gestimmten Mama mal so richtig zeigte, wie ein zünftiges Abenteuer aussieht. Schon im Flughafengebäude war er uns aufgefallen, als er sich lustvoll auf dem Boden wälzte, weil er eine alarmgesicherte Tür partout nicht aufmachen durfte. Anschnallen? Nein, beim Starten und landen ist es doch viel spannender, wenn man auf dem Sitz herumklettert. Wahrscheinlich wurde ihm nicht freundlich genug zugeredet, endlich den Gurt zu schließen.
Nicht an Bord war hingegen Frau Weinmann. Sie hatte sich zwar auf den Flug mit Germanwings von Stuttgart nach Hamburg eingecheckt, war dann aber nicht am Gate erschienen. Deshalb musste ihr bereits verladenes Gepäck wieder aus dem Flieger geholt werden. Genau genommen mussten zwei Passagiere, die auf diesen Flug gebucht und bereits eingecheckt waren, ausgerufen werden. Neben Frau Petra Weinmann fehlte auch Frau Hagemannn beim letzten Aufruf. Nach zweimaliger namentlicher Aufforderung erschien letztere dann jedoch. Der große Bus für das gemeine Volk war da schon abgefahren. So holte sie also ein schicker neuer VW-Bus exclusiv am Gate ab und brachte sie zur Maschine. Extrawurst trotz Billig-Ticket. Es lebe der Individualismus!

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