Heute ist Show on Snow in Jerzens: Kurz vor der Meisterschaft der Tiroler Skischulen im Formationsfahren, bei der die Pitztaler am Sonnabend wieder ihren Meistertitel verteidigen wollen, zeigt die Skischule, was ihr Demo-Team so drauf hat. Die Touris werden aus dem halben Tal zur abendlichen Show an den Hochzeiger gekarrt.
Die Formationen sind wirklich stark, auch wenn die Showteile dazwischen ihre Schwächen haben: Harry Potter und James Bond wollen am Hochzeiger neu erfunden worden sein und selbst die Gletscherleiche aus dem Ötztal wird kurzerhand für das Pitztal als Werbefigur in Anspruch genommen; Warum heißt der Gletschermann eigentlich Ötzi und nicht Pitzi?
Nach Show und abschließendem Feuerwerk landen wir in der „Egger-Alm“, einem Laden, der früher stark frequentierter Treffpunkt nach der Show war. Letztes Jahr mussten wir das Etablissement recht überstürzt verlassen, nachdem sich eine Auseinandersetzung zwischen Russen und Ösis zu einer veritablen Wirtshausschlägerei ausgewachsen hatte.
Heute ist die Egger-Alm recht leer. Wir bevölkern mit unserer Gruppe ausgiebig die Tanzfläche und gehen dann doch noch in einen anderen Schuppen: In die Illegal-Bar; höchst suspekt. Hier hängen die Pitztaler Skilehrer nach Dienstschluss herum und baggern alsbald unsere Mädels an.
Der Aufbruch ist wieder recht abrupt. Diesmal ist er jedoch dem Wetter geschuldet. Es schneit den ganzen Abend schon. Gegen halb eins fahre ich die erste Fuhre von Leuten mit dem Kleinbus nach Ritzenried zurück. Die Straße ist noch frei; einziger Schreckmoment sind ein paar Hirsche, die plötzlich aus der Dunkelheit auftauchen. Als ich eine halbe Stunde später wieder zurück komme, habe ich Mühe, den Bus den Berg hinauf zu bringen. Das an sich starke Fahrzeug rutscht immer wieder weg. Etwa fünf Zentimeter Schnee liegen jetzt auf der Straße. Ich hole die Partypeople aus der Disko. Es sind noch etwa zwanzig Leute; zu viel für den Kleinbus. Kurzerhand wird ein plötzlich auftauchendes Taxi aquiriert. Noch bevor die Leute auftauchen, die dieses eigentlich bestellt hatten, sitzen unsere Leute drin. Der Fahrer flucht und warnt mich: Die Straße sei dicht, „wie oane Rodelbahn“. Da ich kaum zehn Minuten zuvor noch hinauf gekommen war, ignoriere ich dies. Registriere allerdings, dass dieser Einheimische Anstalten macht, an seinem Allradgetriebenen Bus die Schneeketten aufzuziehen.
Auf der Heimfahrt schlittert ein alter Golf an uns vorbei; Eine frische Reifenspur im Schnee führt in einer Serpentinenkurve geradewegs in die Leitplanke; Die Hirsche stehen immer noch an der gleichen Stelle neben der Straße; Landleben.
Webcams in Zielorten des Uni-Schneesport Berlin e.V.
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