
Gestern habe ich nach dem Biathlon noch mit Thomas und Gundula eine Tour zur Schneekoppe gemacht.

Wir kamen erst gegen 11:30 Uhr los. Doch dafür liefen wir fast ohne Pause durch zur Wiesenbaude. Es ist immer wieder ein großer Eindruck, wenn nach dem anstrengenden Anstieg auf den Wiesenberg die kleine Kapelle erreicht ist und sich der Blick auf die riesige Hochebene öffnet: Eine einzige weiße, frostige Wildnis mit diesem riesigen Bau der Wiesenbaude in der Mitte.

Wir sausten dann den Hang hinunter zur Baude. Dort sahen wir in der Ferne, dass, der jeweils zur vollen Stunde verkehrende klapprige Lift von Pec auf die Schneekoppe gerade lief. Dieser ist eine Konstruktion von 1949, und damit der älteste Sessellift, den ich kenne. Da er noch fuhr, wird es nicht später als zwanzig nach eins gewesen sein, als wir die Wiesenbaude erreichten. Aus der Ferne war natürlich nicht zu sehen, wer in den Doppelsesseln saß. Aber Totos Gruppe, insgesamt vier Leute, mussten unter den gewiss nicht zahlreichen Passagieren gewesen sein. Sie waren früh morgens nach Pec aufgebrochen, um von dort mit dem Lift auf den Gipfel zu fahren und anschließend über die Wiesenbaude zurück zu laufen.

In der Wiesenbaude aßen wir in dem großen altmodischen Speisesaal zu Mittag, der früher wegen der Tanzfeste berühmt war, die dort stattfanden. Obwohl das Haus so abgelegen ist, herrscht dort bei gutem Wetter eigentlich immer Betrieb. Neben Langläufern sehe ich dort immer wieder auch Leute mit alpinen Skiern oder Snowboards. Anfangs fragte ich mich, was sie dort wollen - wo es doch weit und breit keine Pisten gibt. Die Lösung des Rätsels: Es sind Snowkiter, die mit ihren bunten Drachen über die karge Ebene fegen. Auch heute waren sie wieder da

Das Essen fiel so reichhaltig aus, dass wir erst gegen 14:30 Uhr wieder aufbruchfertig waren. Kurz zuvor waren auch Totos Leute in der Wiesenbaude angekommen und berichteten, dass der Abstieg gar nicht so anstrengend gewesen sei, wie befürchtet. Normalerweise verwandelt sich der sturmumtoste Weg bei wenig Schnee zu einer gefährlichen Eisbahn. Für den Gipfel der Schneekoppe war es nun aber zu spät. Doch für einen Besuch der Polnischen Baude am Fuße der Gipfelpyramde reichte es.

Eine halbe Stunde später waren wir da. Der Blick nach Polen hinunter war durch dichte Wolken im Tiefland versperrt. So kehrten wir wieder auf gleichem Weg um und erreichten die Bouda Na Plani um 17:00 Uhr.
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