Nachtrag zum Nachtrag: Der Everest ist nicht nur deshalb für viele Menschen leichter erreichbar geworden, weil die Preise für kommerzielle Expeditionen sinken.
Vor einigen Jahren galt es noch als fliegerisches Wagnis, wenn Helicopter sich bis ins Basislager wagten. Als sich 1996 das wohl bekannteste Drama der jüngeren Zeit ereignete, flog ein Pilot sogar bis auf den Südsattel und rettete unter anderem den schwer verletzten Beck Weathers.
Mittlerweile ist es einem Piloten angeblich gelungen, auf dem Gipfel zu landen: Der Franzose Didier Delsalle ist mit einem Eurocopter am 14. und 15. Mai 2005 nach eigenen Angaben für jeweils etwa vier Minuten gelandet. Als Beweis wurde ein selbstherrliches Video vorgelegt, an dessen Echtheit beizeiten Zweifel aufkamen. Man sieht den Anflug auf einen Gipfel - aber ob das der Everest ist, blieb bei www.everestnews.com zunächst umstritten. Echt waren unzweifelhaft die französischen Fahnen, die in Kolonialherrenart bei der Champagnerdusche geschwenkt wurden. Ärger gab es anschließend auch, weil die nepalesischen Behörden keine Erlaubnis für das Abenteuer gegeben haben wollten. Der Pilot selbst hatte ihnen gegenüber angeblich die Landung dementiert, dies aber später in Paris widerrufen.
Auf www.mounteverest.net analysierte Jochen Hemmleb, der sich um die Suche nach George Mallory verdient gemacht hat ("Ghosts of Everest: The Search for Mallory and Irvine"), die Bilder und begründete seine Einschätzung, wonach das Material echt ist.
Ein spannender Krimi, der unglaublich klingt! Allerdings: Als Beweis für die Möglichkeit von Rettungseinsätzen in großen Höhen taugt der Flug nicht, da die Nutzlast beschränkt ist. Für einen Arzt oder gar einen zusätzlichen Passagier reichte die Leistung des Helikopters nicht aus. Nur der Pilot hatte das Vergnügen.
Webcams in Zielorten des Uni-Schneesport Berlin e.V.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen